Fairteiler offiziell eingeweiht: Straßenfest Lange Straße macht’s möglich!
Manchmal passt alles zusammen: Menschen, Ideen, Wertvorstellungen und nicht zuletzt das Wetter. Letzteres sorgte dafür, dass beim Straßenfest an der Langen Straße am 24. August viele Besucher mit den Anwohnern und der Landeskirchlichen Gemeinschaft (LKG) gemeinsam feierten und an den Flohmarktständen stöberten. So kamen bei der LKG 2.500 Euro zusammen, die Standgebühren der Nachbarn inklusive Spenden ergaben zusätzlich 700 Euro. Damit war ein Großteil des neuen Wetterschutzes für den Fairteiler der Osnabrücker Foodsaver finanziert. Einen weiteren Anteil steuerte die Bürgerstiftung Osnabrück bei. Den neuen Holzunterstand inklusive Fundament für den Fairteiler planten und bauten Mitglieder der LKG und Foodsaver gemeinsam. „Hier ist in guter Zusammenarbeit ein Ort des Teilens, Tauschens und des Austauschs entstanden“, freute sich LKG-Vorsitzende Silvia Nicolai bei der Einweihungsfeier, die dank des schönen Wetters mit einem Gottesdienst direkt am Fairteiler im Hof der LKG stattfand.
Dort erklärte Karin Horst im Gespräch mit Silvia Nicolai die Idee des Foodsharings: „Es geht darum, Lebensmittel zu verwenden, statt sie zu verschwenden. Dabei kann jeder mitmachen, nicht nur Menschen, die aus finanziellen Gründen darauf angewiesen sind. Wir sind auch keine Konkurrenz zur Tafel und nur dort aktiv, wo diese die Abholung und Weiterverwendung nicht leisten kann“, betonte Karin Horst. Die Foodsaver seien froh gewesen, dass sie auf der Suche nach einem neuen Standort nur vom früheren Hochschulgelände an der Langen Straße einmal über die Straße umziehen mussten, wo sie von der LKG herzlich aufgenommen wurden. Diese stellt nicht nur den Platz zu Verfügung, sondern auch den Strom für den Betrieb des Kühlschranks.
Wie gut der Fairteiler an den neuen Standort passe, sei von Anfang an klar gewesen und werde immer deutlicher, erklärte Gemeinschaftspastor Andreas Dergham. „Der Fairteiler mahnt uns, umsichtig mit den Gaben der Schöpfung umzugehen, die uns anvertraut sind. Er führt uns aber auch vor Augen, dass diese Gaben nicht gerecht verteilt sind. Denn auch, wenn das keine Voraussetzung ist, nutzen viele Menschen den Fairteiler, weil sie wenig Geld haben. Und nicht zuletzt ist der Fairteiler ein Treffpunkt, ein Ort des Austauschs, an dem jeder so kommen und sein kann wie er ist. Das ist eine Bereicherung für die Gemeinde aber auch für den ganzen Stadtteil – passend zum Motto des diesjährigen Straßenfests ‚Von der Straße für die Straße‘!“
Im Fairteiler, von links.
Cimin Wirth (Foodsharing Osnabrück + Anwohnerin Lange Str.), Silvia Nicolai (Vorsitzende Landeskirchliche Gemeinschaft), Karin Horst (Foodsharer Osnabrück),
Interview Bank:
Silvia Nicolai im Gespräch mit Cimin Wirth und Karin Horst
Beitrags-Foto Band-Schnitt ganz oben, von links:
Cimin Wirth, Silvia Nicolai und Karin Horst zerschneiden feierlich das Band zur öffentlichen Einweihung des Fairteilers